Die Geschichte von Maria Ward
Maria Ward, Tochter eines englischen Landedelmannes, wurde 1585 in Yorkshire, England, geboren. Es war die Zeit der großen Katholikenverfolgung.
Schon früh musste sie die Verantwortung für sich selbst übernehmen. Später schreibt sie: "Halbe Frauen passen nicht für solche Zeiten."
Obwohl in England alle Klöster aufgehoben waren, wollte sie Gott vorbehaltlos in einem Orden zur Verfügung stehen. So geht sie mit 21 Jahren auf das Festland in die Fremde. 1606 tritt sie in St. Omer in ein Klarissenkloster ein, weil sie für eine Frau keine andere Möglichkeit sieht, für das Reich Gottes und ihr Land zu wirken.
Aus diesen Grenzen ruft Gott sie heraus. Zwei tiefe geistliche Erfahrungen zeigen ihr: Sie soll etwas anderes tun. - Sie verlässt das Kloster, kehrt nach England zurück und findet dort eine neue Aufgabe. Tag und Nacht arbeitet sie daran, "Seelen" zu gewinnen, gefährdete Katholiken zu stärken, die Priester bei der Arbeit zu unterstützen. Für Maria Ward beginnt ein langer, schmerzvoller Weg der Suche, bewegt von der kompromisslosen Bereitschaft, den Willen Gottes zu tun. Dabei stößt sie leidvoll an die Grundeinstellung der Zeit, dass "Frauen nur für sich selbst Gutes tun könnten."
1609 gründet Maria Ward 24-jährig mit vier anderen jungen Frauen aus dem englischen Adel eine neue Ordensgemeinschaft in St. Omer. Eine weitere innere Erfahrung belehrt sie, dass das Ziel ihres Weges die Ehre Gottes sei. Dieses Ziel ist der erste Sinn der Berufung, die Tätigkeit dient der Verwirklichung. Sie lernt ihre eigenen Wünsche von diesen Weisungen zu unterscheiden. - Ein Pilgerweg beginnt, der sie zu Fuss und zu Pferd durch halb Europa führen soll. Auf dem Festland muss sie ihre Arbeit verändern. Sie greift die Bildungsnot von Frauen und Mädchen auf und beginnt mit einer Schule. Weitere junge Frauen schließen sich ihr an. Sie reicht in Rom den ersten Institutsentwurf ein. Dessen Bestätigung wird ihr in Aussicht gestellt, lässt aber auf sich warten. So reist sie durch Europa und gründet Niederlassungen und Schulen. In dieser Zeit entsteht der Name "Englische Fräulein" für die heutigen Maria-Ward Schwestern.
1631 hob der Papst das Institut auf und Maria Ward wurde in München von der Inquisition gefangengesetzt. Nach einer Intervention in Rom kam sie frei, reiste zum dritten Mal nach Rom und wurde völlig gerechtfertigt. 1637 geht sie zur Genesung nach Spa und kehrt 1639 in die Heimat nach Yorkshire zurück. Der Bürgerkrieg zwingt sie 1644 zur Flucht.
Am 30. Januar 1645 stirbt sie im Kreis ihrer Schwestern.
Erst lange nach ihrem Tod erhält die Gemeinschaft der Maria-Ward-Schwestern die endgültige Anerkennung. Seit 1909 darf Maria Ward offiziell als Gründerin des Institutes genannt werden. Endlich werden 1978 die Ignatianischen Konstitutionen für das IBMV genehmigt.
Links und weitere Informationen zu Maria Ward: